Die langen Schatten von Infektionen: Long Covid und Co. ganzheitlich betrachten und behandeln

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In der Welt der Infektionskrankheiten nimmt das Rampenlicht des Coronavirus stetig ab, doch sein Schatten erstreckt sich in Form von Long Covid lang über die akute Infektionsphase hinaus. Das Long-Covid-Syndrom hat daher die Aufmerksamkeit der Welt auf sich gezogen und nach Studienlage geht man davon aus, dass ca. 10 % – 20 % aller Patienten mit einer Covid-Infektion, eine Long-Covid-Symptomatik entwickeln.

Doch es ist wichtig zu verstehen, dass nicht nur eine Covid-Infektion zu einer bleibenden Herausforderung führen kann – andere Erreger können ebenfalls langanhaltende Erschöpfungssyndrome verursachen, die ernst genommen und behandelt werden müssen. In diesem Artikel werden wir uns mit den Auswirkungen von Long Covid und anderen postinfektiösen Syndromen befassen und insbesondere einen Blick auf die Behandlungsmöglichkeiten werfen.

Das Gesicht von Long Covid

Long Covid ist ein komplexes Phänomen, bei dem Menschen auch nach überstandener Covid-19-Infektion mit einer Reihe von Symptomen zu kämpfen haben. Diese reichen von chronischer Erschöpfung über Atemprobleme und Husten bis hin zu neurologischen Störungen. Doch auch nach einer scheinbar „normalen“ Infektion mit anderen Viren wie Influenza, Epstein-Barr oder dem Zytomegalievirus können ähnliche, langanhaltende Beschwerden auftreten.

Typische Symptome von Long Covid und anderen postinfektiösen Syndromen können sein:

  • Chronische Erschöpfung: Anhaltende Müdigkeit, die über Wochen oder Monate bestehen bleibt.
  • Atemprobleme: Auch nach der Genesung können Atembeschwerden fortbestehen und es kann zu andauernder Kurzatmigkeit kommen.
  • Kognitive Beeinträchtigungen: Schwierigkeiten mit Gedächtnis, Konzentration und Denkprozessen.
  • Gelenk- und Muskelschmerzen: Lang anhaltende Schmerzen, die die Lebensqualität und Bewegungsspielraum beeinträchtigen.
  • Herz-Kreislauf-Beeinträchtigungen: Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System können ebenfalls auftreten.
  • Verdauungsbeschwerden: Appetitlosigkeit, Geruchs- und Geschmacksstörungen können über längere Zeit bestehen.
  • Psychische Beeinflussung: Anhaltende Beschwerden können uns mental aus dem Lot bringen, zu depressiven Zuständen führen und zu einer großen psychischen Belastung werden.
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Unterscheidung zwischen Post Covid und Long Covid

Der Unterschied zwischen Post Covid und Long Covid bezieht sich auf den Zeitraum, in welchem sich Beschwerden nach einem Infekt zeigen. Post Covid, auch Post-Covid-Syndrom genannt, beschreibt dabei den ersten Zeitraum auftretender Symptomatiken. In der Literatur wird dieser unterschiedlich definiert und erstreckt sich bis zu den ersten drei Monaten. Währenddessen wird Long-Covid bzw. die damit verbundenen Beschwerden in den gesamten Zeitraum danach eingeordnet.

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Behandlungsmöglichkeiten für Long Covid und postinfektiöse Syndrome

Die Behandlung von Long Covid und anderen Erschöpfungssyndromen kann eine multidisziplinäre Herangehensweise erfordern, um den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Hier sind einige Ansätze:

  • Medikamentöse Therapie: In einigen Fällen können Medikamente eingesetzt werden, um spezifische Symptome zu behandeln.
  • Physiotherapie und Rehabilitation: Spezialisierte Programme können helfen, die körperliche Funktion und Ausdauer zu verbessern.
  • Psychotherapie: Erschöpfungssyndrome können auch psychische Auswirkungen haben. Psychotherapie kann helfen, mit den Belastungen umzugehen.
  • Ganzheitliche Ansätze: Ergänzende Therapien wie TCM und Akupunktur können durch ihren analytisches Vorgehen Schritt für Schritt zu Verbesserungen führen und den Körper wieder ins Gleichgewicht bringen.

TCM und Akupunktur als Therapiemethode

Eine vielversprechende und in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwurzelte Methode zur Behandlung von Erschöpfungssyndromen ist die Akupunktur. Dabei werden hauchdünne Nadeln an gezielte Punkte des Körpers gesetzt, um spezifische Effekte zu erzielen. Eine generelle Wirkweise leitet sich hierbei über die Ausschüttung von verschiedenen Hormonen und Botenstoffen ab.

Zum Beispiel werden nachweislich Endorphine, Cortisol und das übergeordnete Hormon ACTH vermehrt zur Ausschüttung gebracht. Über komplexe Regelsysteme des Körpers können somit unterschiedliche Beschwerden beeinflusst werden. Dies erstreckt sich von Schmerz-Syndromen über Erschöpfungszustände bis hin zum Aufbau unseres Immunsystems. Akupunktur beeinflusst dabei nicht nur die physischen Aspekte einer Erkrankung, sondern kann auch positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben.

Fazit: Hoffnung in der ganzheitlichen Betrachtung

Long Covid und postinfektiöse Syndromen zeigen, dass der Weg zur Genesung oft lang und komplex ist. Es ist wichtig, diese Zustände ernst zu nehmen und umfassend zu behandeln. Die Integration von ganzheitlichen Therapieansätzen wie Akupunktur könnte einen vielversprechenden Weg für viele Betroffene darstellen. In der Vielfalt der Methoden liegt die Hoffnung auf eine umfassende und nachhaltige Genesung.

Quelle:

Wissenschaftlicher Artikel “Therapie von Long-Covid-Syndromen mit chinesischer Arzneimitteltherapie im Erwachsenen-, Kindes- und Jugendalter”, Christian Thede, Chinese Medicine (2021) 36:113–125.