Menstruations-Schmerzen
Wenn die Schmerzen den Alltag bestimmen
Schmerzen und Krämpfe gehören leider zum „Monatsalltag“ bei vielen Frauen. Manchmal sind die Beschwerden so stark, dass sie sich bezüglich Unternehmungen oder der Arbeit nach ihrem Zyklus richten müssen. Schmerzmittel können glücklicherweise kurzfristig helfen, richten sich aber nicht an die Ursache der Beschwerden. Eine wichtige Komponente bei der Behandlung ist es daher mit einer ganzheitlichen Betrachtung der Ursache auf die Spur zu kommen.
Warum entstehen Regel-Schmerzen?
Schmerzen vor und zur Menstruation werden als Dysmenorrhoe bezeichnet. Die primäre Form bezeichnet Regelschmerzen ohne organische Ursache. Nach aktuellem Kenntnisstand spielt wahrscheinlich die erhöhte Prostaglandinbildung eine Rolle.
Prostaglandine gehören zu den Schmerzbotenstoffen des Körpers. Eine bestimmte Gruppe von diesen Gewebshormonen ist unter Anderem an dem Zusammenziehen zur Gebärmutter-Schleimhaut zur Abstoßung der Gebärmutter-Schleimhaut beteiligt. Ein sehr hoher Prostaglandinspiegel könnte dabei zu einer stärkeren Muskelreaktion und damit zu Schmerzen führen.
Bei den als sekundäre Dysmenorrhoe bezeichneter Menstruationsschmerzen sind organische Ursachen beteiligt. Diese müssen daher in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden. Dazu gehören beispielsweise Endometriose, Myome oder Zysten.
Wie hilft die TCM?
Menstruationsschmerzen können in der traditionell chinesischen Medizin (TCM) beispielsweise mit Akupunktur, Phytotherapie oder Ernährungsmedizin behandelt werden. Die Therapie richtet sich dabei nach den individuellen Beschwerden und Bedürfnissen der Patientin. Fokussiert werden hierbei die Ursachen der Beschwerden mit dem Ziel, diese sanft und natürlich zu reduzieren oder aufzulösen.
Ernährungsmedizin zur Regulation der Prostaglandine
Mit einem individuellen Ernährungsplan werden sowohl die chinesischen Muster als auch die aus westlicher Sicht beteiligten Prostaglandine ausgeglichen.
Prostaglandine werden aus Arachidonsäure gebildet. Diese kommt vor allem in tierischen Produkten vor. Sowohl aus chinesischer als auch aus westlicher Ernährungssicht wird empfohlen, bestimmte tierische Produkte kurz vor sowie zur Zeit der Beschwerden zu reduzieren. Weiterhin gibt es natürliche Gegenspieler der Prostaglandine, welche durch andere Lebensmittel wie beispielsweise Leinsamen oder Sesam gefördert werden. Durch die Ernährungsmedizin bekommt der Körper die Baustoffe, welche er benötigt, um sich selbst wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Schmerzen aus dem Blickwinkel der TCM
Hierbei werden beispielsweise der Zeitpunkt, der Lokalisation / Ort und die Art des Schmerzes unterschieden. Meistens liegen mehrere ursächliche Muster vor, welche durch die genaue Diagnostik gezielt und nachhaltig behandelt werden können.
In den folgenden Grafiken sind einige Beispiele aufgeführt.
Zeitpunkt der Menstruations-Schmerzen
Lokalisation / Ort des Schmerzes
Art des Menstruations-Schmerzes
Warum hilft die Wärmflasche manchmal nicht?
Liegt eine sogenannte Fülle-Symptomatik mit Hitze-Einfluss als Ursache vor, so reagiert der Körper empfindlich auf Druck und auf Hitze, so dass eine Wärmeanwendung nicht weiterhilft oder sogar kontraproduktiv sein kann. Man spricht auch davon, dass sich durch eine Stagnation des Qi Hitze entwickelt und selbiges nicht mehr harmonisch fließen kann. Bei dieser Art eignet sich die Akupunktur oder auch die Akupressur für zu Hause am besten von den genannten Therapieverfahren. Mit individuell für die Patienten ausgewählten Punkten lässt sich so die Ursache der Beschwerden lösen und ein gleichmäßiger Qi-Fluss wiederherstellen.